Malerei, Kunst und Musik – all das gibt es in Wien. Und noch viel mehr: Das britische Lifestyle-Magazin „Monocle“ hat die österreichische Hauptstadt auf den zweiten Platz der lebenswertesten Städte der Welt gewählt.
SPRECHER:
Wien – das ist eine Fahrt mit dem Fiaker vorbei an imposanten Bauten aus der österreichischen Kaiserzeit. Das ist ein Besuch im typischen Wiener Kaffeehaus oder eine Vorführung der berühmten Lipizzaner in der Hofreitschule. Und mit dem Riesenrad im Prater kann man in der Gondel über der Stadt schweben. Auch die Redaktion des britischen Lifestyle-Magazins „Monocle“ und ihr Chefredakteur Tyler Brûlé sind begeistert von der österreichischen Hauptstadt. In ihrem Ranking der lebenswertesten Städte der Welt kommt Wien auf Platz zwei.
TYLER BRûLé (Chefredakteur „Monocle“):
Wien ist interessant und hat bei uns sehr gut abgeschnitten. Zum einen, weil die Stadt wohlproportioniert ist: Wenn man ein Jahrhundert zurückschaut, dann hatte Wien damals sogar eine höhere Bevölkerungsanzahl als heute. Jetzt hat die Stadt genau die richtige Größe, damit die Einwohner entspannt leben und auch mal durchatmen können.
SPRECHER:
Im Jahr 1916 hatte Wien mehr als 2,2 Millionen Einwohner, heute leben hier rund 1,8 Millionen Menschen. Das führt wohl zu der entspannten Atmosphäre, für die die österreichische Hauptstadt berühmt ist. Es gibt mehr Gebäude aus der Gründerzeit als in Paris, Budapest oder Berlin – die historische Altstadt zeugt immer noch von der vergangenen Pracht der K.-und-k.-Monarchie und gehört zum UNESCO-Welterbe. Wien ist aber auch eine Stadt der Kontraste: Ihr Wahrzeichen, der gotische Stephansdom, spiegelt sich im 1990 fertiggestellten Hollein-Haus. Ein anderes Beispiel für unterschiedliche Baustile: das Hundertwasserhaus. Aber nicht nur die Architekturvielfalt zählte beim Städte-Ranking.
TYLER BRûLé:
Ein Hauptpunkt bei der Beurteilung der Städte war dieses Jahr das Bewusstsein für Mobilität.
SPRECHER:
Wien überzeugte mit seiner Infrastruktur. In der Innenstadt ist alles zu Fuß erreichbar – einer der Punkte, warum Wien laut „Monocle“ die zweitlebenswerteste Stadt weltweit ist.
TYLER BRûLé:
Es gibt noch viele andere Gründe, die für Wien sprechen. Ich denke da an die kulturellen Einrichtungen. Es gibt hervorragende Galerien und Museen. Manche Leute sagen, dass sich die ganze Stadt wie ein Museum anfühlt – und das klingt etwas abfällig. Aber ich finde, gerade das sollte man feiern.
SPRECHER:
Mit mehr als einhundert Museen bietet Wien eine große Bandbreite für Kunstinteressierte – ob Malerei, Skulpturen, Grafiken, Architektur oder moderne Kunst. Im Schloss Belvedere gibt es die weltweit größte Sammlung von Gustav-Klimt-Gemälden. Die Werke des österreichischen Jugendstil-Künstlers sind weltberühmt – wie „Der Kuss“. Im Palais Liechtenstein sind Gegenstände aus dem Besitz der Fürstenfamilie Liechtenstein ausgestellt. Es ist eine der bedeutendsten Privatsammlungen der Welt. Komponisten wie Mozart, Beethoven, Schubert oder Strauss haben hier gewirkt: Die Staatsoper Wien ist eine der ersten Adressen für klassische Musik. Und die Stadt hat noch mehr zu bieten.
TYLER BRûLé:
In Wien sind auch das Nachtleben und die Gastronomie ausgezeichnet.
SPRECHER:
Denn hier geht das Leben auch nachts weiter – in vielen Clubs und Bars. Und auch den Einheimischen gefällt ihre Stadt.
MANN:
Es ist eine übersichtliche Stadt. Es ist eine Stadt mit Geschichten und Geschichte. [Man] kann vieles sehen, viel erleben.
FRAU:
Man spürt die Kreativität. Man spürt, dass Kunst und Musik und Tanz einfach schon ein elementarer … ja … Teil der Stadt sind.
MANN 2:
Wien ist eine sehr langsame Stadt, eine Stadt, die diese notwendige Entschleunigung wirklich lebt.
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